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Von Andreas Ziegele
Rund
140 Gäste hatten sich im brütend heißen Technikforum eingefunden, um mehr z
um Thema „Bildgebende Verfahren in der Medizin“ zu erfahren. Was zunächst e
twas sperrig klingt, wurde durch den Vortrag von {tip content=""}Dr. Xe
nophon Pappas{/tip} zu einem interessanten Ausflug in die Geschichte, die T
echnik und Anwendung der Radiologie heute.
„Wir haben heute gegen all e Biergärten in Backnang gewonnen“, so begrüßte {tip content=""}Jürgen Beer{/ tip} vom Förderverein Technikforum Backnang die Gäste und brachte damit sei ne Freude über das überwältigende Interesse an dieser Veranstaltung zum Aus druck. Beer erzählte auch, wie er an den Referenten des Abends gekommen ist : „Zuerst bin ich ihm im Rahmen eines MRT in die Hände gefallen, und dann i st er mir in die Hände gefallen.“ Xenophon Pappas ist ein ausgewiesener Exp erte auf dem Gebiet der bildgebenden Verfahren in der Radiologie.
Als Einstieg ging Pappas auf die Geschichte der Radiologie ein, die im Jahr 18 95 mit der Entdeckung der X-Strahlen durch den deutschen Physiker Wilhelm C onrad Röntgen begann, für die er später den Medizinnobelpreis erhielt. Das erste Röntgenbild zeigte die Hand seiner Frau Anna Bertha und benötigte ein e Belichtungszeit von 30 Minuten. „Die X-Strahlen wurden fortan nach ihm be nannt, und man spricht heute vom Röntgen oder geröntgt werden“, wie der Med iziner erläutert. Konventionelle Röntgenanwendungen kommen beim Skelettsyst em und im Thoraxbereich zum Einsatz. „Eine weitere typische Röntgenuntersuc hung ist die Mammografie“, sagt Pappas, nachdem er zuvor die Technik eines Röntgenapparats erläutert hatte.
Grundsätzlich gibt es im Bereich der Radiologie zwei Arten von Bildinformationen. Zum einen die Projektion, aus der das sogenannte Radiogramm, eine fotografische Aufnahme, entsteht, wie es sie auch beim klassischen Röntgen gibt. Zum anderen das Schnittbild, aus dem das Tomogramm resultiert. Das Schnittbild gibt die inneren Strukturen so wieder, wie sie nach dem Aufschneiden des Objekts vorliegen würden. Im G egensatz zum Röntgen spricht man hier von einer überlagerungsfreien Darstel lung.
Sehr viel später als das Röntgen begann die Entwicklung der Com putertomografie. Als einer ihrer Väter gilt der britische Elektrotechniker und spätere Medizinnobelpreisträger Godfrey Hounsfield, der 1971 die ersten klinischen CT-Untersuchungen durchführte. Ein Computertomograf besteht aus einer Röntgenröhre und Empfangsdetektoren, die sich sehr schnell um den Kö rper eines Patienten drehen. CT-Untersuchungen finden hauptsächlich in der Akutdiagnostik nach Unfällen, zur Lungenuntersuchung und bei Diagnosen zum Bewegungsapparat und der Gelenke statt. Allerdings ist diese Methode nicht bei allen Menschen anwendbar: „Patienten mit Platzangst oder mit Herzschrit tmacher können im Computertomografen nicht untersucht werden“, erläutert Pa ppas (*).
Die jüngste Entwicklung im Bereich der Rad iologie ist MRT, die Magnetresonanztomografie, auch Kernspintomografie gena nnt. Sie arbeitet nicht mit Röntgenstrahlen, sondern mit Magnetfeldern und Radiowellen. Deshalb ist der Patient während einer solchen Untersuchung auc h keiner Strahlung ausgesetzt. Zum Einsatz kommt sie vor allem bei Untersuc hungen des Kopfes, der Wirbelsäule, der Gelenke und des Bauchraums. In Verb indung mit Kontrastmitteln ist diese Methode auch hervorragend für Gefäßunt ersuchungen geeignet. Besonders im Bereich der Schlaganfalldiagnostik ist M RT nicht mehr wegzudenken.
Vorsicht dagegen ist hier bei Menschen mit Herzschrittmachern oder Implantaten im Gehörgang geboten. Dagegen sind Gel enkersatze, Platten und Schrauben nach Knochenbrüchen kein Problem. Welche gewaltigen Magnetkräfte bei der Untersuchung zum Einsatz kommen, zeigt der Mediziner mit teilweise dramatischen Bildern. Beispielsweise anhand eines R ollators oder eines Krankenhausbettes, die nicht in ausreichendem Abstand z um MRT abgestellt wurden. Diese hat es dabei regelrecht in die Röhre gezoge n. „Da hat man keine Chance und es braucht sich auch niemand einbilden, das s er solche Gegenstände festhalten kann, wenn sie zu nahe an das Magnetfeld geraten“, warnt der Facharzt eindringlich. – Manche Frage von fachkundigen Zuhörern in der abschließenden Fragerunde konnte der Referent nicht beantw orten, aus dem einfachen Grund: „Ich bin Mediziner und kein Physiker.“
< h6>(Quelle: Backnanger Kreiszeitung, mit freundlicher Genehmigung Verlag Fr . Stroh, Backnang)(*) hier ist dem Redakteur ein Fehler unt erlaufen: GERADE im CT können Patienten mit Platzangst und Herzschrittmache r untersucht werden!
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Von Andreas Z
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Rund 140 Gäste hatten sich im brütend heißen Te
chnikforum eingefunden, um mehr zum Thema „Bildgebende Verfahren in der Med
izin“ zu erfahren. Was zunächst etwas sperrig klingt, wurde durch den Vortr
ag von {tip content=""}Dr. Xenophon Pa
ppas{/tip} zu einem interessanten Ausflug in die Geschichte, die Technik un
d Anwendung der Radiologie heute.
„Wir haben heute gegen alle Biergär ten in Backnang gewonnen“, so begrüßte {tip content=""}Jürgen Beer{/tip} vom Förderverein Technikforum Backnang die Gäs te und brachte damit seine Freude über das überwältigende Interesse an dies er Veranstaltung zum Ausdruck. Beer erzählte auch, wie er an den Referenten des Abends gekommen ist: „Zuerst bin ich ihm im Rahmen eines MRT in die Hä nde gefallen, und dann ist er mir in die Hände gefallen.“ Xenophon Pappas i st ein ausgewiesener Experte auf dem Gebiet der bildgebenden Verfahren in d er Radiologie.
Als Einstieg ging Pappas auf die Geschichte der Radiol ogie ein, die im Jahr 1895 mit der Entdeckung der X-Strahlen durch den deut schen Physiker Wilhelm Conrad Röntgen begann, für die er später den Medizin nobelpreis erhielt. Das erste Röntgenbild zeigte die Hand seiner Frau Anna Bertha und benötigte eine Belichtungszeit von 30 Minuten. „Die X-Strahlen w urden fortan nach ihm benannt, und man spricht heute vom Röntgen oder gerön tgt werden“, wie der Mediziner erläutert. Konventionelle Röntgenanwendungen kommen beim Skelettsystem und im Thoraxbereich zum Einsatz. „Eine weitere typische Röntgenuntersuchung ist die Mammografie“, sagt Pappas, nachdem er zuvor die Technik eines Röntgenapparats erläutert hatte.
Grundsätzlic h gibt es im Bereich der Radiologie zwei Arten von Bildinformationen. Zum e inen die Projektion, aus der das sogenannte Radiogramm, eine fotografische Aufnahme, entsteht, wie es sie auch beim klassischen Röntgen gibt. Zum ande ren das Schnittbild, aus dem das Tomogramm resultiert. Das Schnittbild gibt die inneren Strukturen so wieder, wie sie nach dem Aufschneiden des Objekt s vorliegen würden. Im Gegensatz zum Röntgen spricht man hier von einer übe rlagerungsfreien Darstellung.
Sehr viel später als das Röntgen begann die Entwicklung der Computertomografie. Als einer ihrer Väter gilt der bri tische Elektrotechniker und spätere Medizinnobelpreisträger Godfrey Hounsfi eld, der 1971 die ersten klinischen CT-Untersuchungen durchführte. Ein Comp utertomograf besteht aus einer Röntgenröhre und Empfangsdetektoren, die sic h sehr schnell um den Körper eines Patienten drehen. CT-Untersuchungen find en hauptsächlich in der Akutdiagnostik nach Unfällen, zur Lungenuntersuchun g und bei Diagnosen zum Bewegungsapparat und der Gelenke statt. Allerdings ist diese Methode nicht bei allen Menschen anwendbar: „Patienten mit Platza ngst oder mit Herzschrittmacher können im Computertomografen nicht untersuc ht werden“, erläutert Pappas (*).
Die jüngste Entwic klung im Bereich der Radiologie ist MRT, die Magnetresonanztomografie, auch Kernspintomografie genannt. Sie arbeitet nicht mit Röntgenstrahlen, sonder n mit Magnetfeldern und Radiowellen. Deshalb ist der Patient während einer solchen Untersuchung auch keiner Strahlung ausgesetzt. Zum Einsatz kommt si e vor allem bei Untersuchungen des Kopfes, der Wirbelsäule, der Gelenke und des Bauchraums. In Verbindung mit Kontrastmitteln ist diese Methode auch h ervorragend für Gefäßuntersuchungen geeignet. Besonders im Bereich der Schl aganfalldiagnostik ist MRT nicht mehr wegzudenken.
Vorsicht dagegen i st hier bei Menschen mit Herzschrittmachern oder Implantaten im Gehörgang g eboten. Dagegen sind Gelenkersatze, Platten und Schrauben nach Knochenbrüch en kein Problem. Welche gewaltigen Magnetkräfte bei der Untersuchung zum Ei nsatz kommen, zeigt der Mediziner mit teilweise dramatischen Bildern. Beisp ielsweise anhand eines Rollators oder eines Krankenhausbettes, die nicht in ausreichendem Abstand zum MRT abgestellt wurden. Diese hat es dabei regelr echt in die Röhre gezogen. „Da hat man keine Chance und es braucht sich auc h niemand einbilden, dass er solche Gegenstände festhalten kann, wenn sie z u nahe an das Magnetfeld geraten“, warnt der Facharzt eindringlich. – Manch e Frage von fachkundigen Zuhörern in der abschließenden Fragerunde konnte d er Referent nicht beantworten, aus dem einfachen Grund: „Ich bin Mediziner und kein Physiker.“
(*) hier ist dem Redakteur ein Fehler unterlaufen: GERADE im CT können Patienten mit Platzan gst und Herzschrittmacher untersucht werden!