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Funkamateure - SSTV

 

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Expedition 66 - MAI-75 December 2021 - 01.12. - 02.12.2021

 

ECRA Diplom 01-12-2021Czech Diplom 01-12-2021inSpacE Diplom 01-12-2021ISS Fan Club Poland Diplom 01-12-2021ASTRAC Diplom 01-12-2021

 

 

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Expedition 67 - MAI-75-Event - June 2022 - 08.06. - 09.06.2022

Weltraum-Kunst: Cosmic Dancer von Arthur Woods

Business as usual im Moscow Aviation Institute? Es ist der 105. Tag in Putins barbarischem Angriffskrieg auf die Ukraine für den das MAI ein zweitägiges SSTV-Event für den Raum Moskauas startet. Bei dieser Aktion sollte das jüngst neu installierte Equipment Kenwood D710GA erstmals eingesetzt werden. Wegen technischer oder organisatorischer Probleme finden am ersten Tag keine Übertragungen statt. Während am zweiten Tag bei den ersten Überflügen noch keine Signale zu hören sind, lassen sich später zunächst wie bei einem Wackelkontakt unterbrochene Signale und schließlich auch vollständige Bilder empfangen. Die aktuelle Bilderserie enthielt Motive aus Sojuz- und MIR-Missionen.

Arthur Woods Cosmic DancerKosmonaut Alexander Polischuk in der Schwerelosigkeit mit der Skulptur "Cosmic Dancer" des Künstlers Arthur Woods (Photo: www.cosmicdancer.com)Eines der Bilder war "Cosmic Dancer" gewidmet. Das Bild zeigt den Kosmonauten Alexander Polischuk in der Schwerelosigkeit mit der Skulptur "Cosmic Dancer" des Künstlers Arthur Woods die am 22. Mai 1993 an Bord einer Progress-Rakete zur russischen Station Mir geschickt wurde.

 

B'Sattrac AwardRafflesia SSTV Award

 

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Expedition 70 - ARISS-Event - October 2023 - ISS SSTV Verification Test - 27.10. - 01.11.2023

Der funkende Raumanzug

Das wohl spektakulärste und ungewöhnlichste und in gewisser Weise auch das skurrilste Exemplar in der Geschichte der Amateurfunk-Satelliten stellte 2006 der sogenante SuitSat-1 bzw. Radioskaf (russisch Радиоскаф für "Funk-Anzug") dar. Dabei handelte es sich um einen "pensionierten" gebrauchten russischen Orlan-M-Raumanzug von 2001 wie er damals von den Astronauten für Außenaktvitäten an der ISS (EVA extra vehicular activity) verwendet wurde.

SuitSat-1

Anstatt den ausrangierten Raumanzug nach drei EVA-Einsätzen zusammen mit anderen ISS-Abfällen zur Entsorgung auf die Erde zurückzusenden wurde er im Jahre 2006 auf eine letzte Mission geschickt wofür er zuvor von der Besatzung der ISS Expedition 12 mit einem im Helm montierten Sender Kenwood TH-K2, einer Steuerung mit einem PIC18-Microcontroller von Microchip Technology, Batterien und Sensoren ausgestattet wurde. Größenteils mit schmutzigen Kleidungsstücken aufgefüllt konnte er vermittels eines zusätzlich in Hüfthöhe angebrachten Handgriffs sicher bewegt und während eines Weltraumspaziergangs (EVA) am 3. Februar 2006 kurz nach 23:05 UTC von der ISS   "weggeschubst" werden - natürlich ohne menschlichen Inhalt.

SuitSat-1Der Amateurfunk-Satellit SuitSat-1 von 2006 (Bild 6 von 12)Der Sendebetrieb begann 15 Minuten nach dem "Launch". Der Sender arbeitete im 2m Amateurfunkband auf 145,990 MHz mit einer Leistung von 0,5W über eine Rundstrahlantenne und versandte eine Kennung als RS0RS „This is SuitSat-1, RS0RS“ in englischer Sprache, die von einer in Korea geborenen Schülerin der Paint Branch High School in Burtonsville (Maryland) eingesprochen war. Weiterhin Grüße in verschiedenen Sprachen (Englisch, Französisch, Deutsch, Spanisch, Russisch und Japanisch.) sowie über einen Sprachsynthesizer die üblichen Gesundheitstelemetrien der Sensoren des Raumanzugs wie z.B. die Innentemperatur und schließlich noch ein SSTV-Bild. Zwischen den 8-minütigen Sendedurchgängen der Bake wurde immer eine Pause von 30 Sekunden eingefügt um die Lebensdauer der Batterien zu erhöhen. Nach zwei Erdumrundungen wurde das Funksignal vermutlich wegen teilweisen Batterie-Versagens dennoch unerwartet schwach. Auf der Erde konnte das Signal mit leistungsfähigen Empfangsanlagen aber immerhin noch bis zum 18. Februar verfolgt und empfangen werden.

Der langsame Sinkflug des umgebauten Raumanzugs endete letztlich am 7. September 2006 mit dem Verglühen des SuitSat-1 in der Erdathmosphäre über dem Südpolarmeer etwa 1400 km südsüdwestlich von Cape Leeuwin, Westaustralien. Mit dem Anzug verbrannnte dabei auch noch eine dem Raumanzug begepackte DVD auf welcher von Schülern auf der ganzen Welt erstellte Materialien, darunter Sprachaufzeichnungen und Kunstwerke gespeichert waren. Damit waren die Schüler sozusagen an einem Weltraum-Spaziergang ("School spacewalk") beteiligt.

Die Idee zu diesem Satelliten geht auf Sergey Samburov, RV3DR zurück, einem Mitglied des russischen ARISS-Teams und wurde erstmals auf einem AMSAT- Symposium im Oktober 2004 offiziell diskutiert. In der Liste der Amateurfunksatelliten wird der "Funk-Anzug" als Amsat-Oscar AO-54 geführt (Oscar = orbiting satellite carrying amateur radio).

Weitere Informationen findet man unter:

https://web.archive.org/web/20160531204233/http://www.amsat.org/amsat-new/articles/BauerSuitsat/https://web.archive.org/web/20160531204233/http://www.amsat.org/amsat-new/articles/BauerSuitsat/

DecommisionedDie Geschichte von SuitSat-01 - damals von seinen Freunden liebevoll auch Mr. Smith, Ivan Ivanovich oder auch Radio Sputnik genannt - ist damit aber noch nicht zu Ende erzählt. Der australische Filmemacher Josh Tanner wurde von der skurrilen Idee des leblos durch den Raum schwebenden Körpers der die Stimmen von Jugendlichen über Funk aussendet inspiriert und gab dem Funk-Anzug 2020 in seinem Grusel-Science-Fiction „Decommissioned“ (deutsch: "Außer Dienst gestellt") ein verlängertes fiktives Leben. In dem 6-minütigen von Perception Pictures produzierten Horror-Kurzfilm kehrt SuitSat einige Jahre nach seiner Aussetzung ins All zur ISS zurück um sich an seinen "Peinigern" zu rächen. Der Science-Fiction-Horrorstreifen wurde mit der auch in Video Spielen verwendeten "Unreal Engine" erstellt und kann in Youtube oder Vimeo angesehen werden.

 ISS Expedition 70 PatchDiesem speziellen Amateurfunk-Satelliten wurde im Oktober 2023 das 6. Bild aus der Serie der 12 Motive des SSTV-Events während der ISS-Expedition 70 gewidmet. Die Bilderserie umfasste weiterhin Motive des ersten künstlichen Erdsatelliten (Sputnik) und dessen Schöpfern, sowie weitere Bilder zum Thema Amateurfunksatelliten (Oscar) und Schulsatelliten.
 

Bilderserie DK0ANTBilderserie ISS SSTV Verification Test - 27.10. - 01.11.2023Nach längerer Pause ohne SSTV-Aktivität war dies wieder ein ARISS-SSTV-Event mit dem Ziel nach erneutem ausfallbedingten Austausch einen neuen Amateurfunk-Sendeempfänger auf der ISS zu erproben. Ursprünglich für den 3. bis 5. Oktober geplant, mußte dieses Experiment wegen technischer Probleme zunächst auf einen späteren Zeitpunkt verschoben werden. Ab 27.10. konnte die neue Austausch-Hardware - ein Amateurfunk-Transceiver Kenwood TM-D710 - zur Freude der ISS-SSTV-Freunde schließlich erfolgreich im russischen Modul Swesda (russisch Звезда „Stern“) in Betrieb genommen werden. Durch die Terminverschiebung um 3 Wochen lag die Tageszeit der "sichtbaren" Überflüge für zentraleuropäische Bürger nun leider etwas ungünstig überwiegend in der Nacht und in den frühen Morgenstunden. Unter Inkaufnahme unorthodoxer Empfangszeiten war jedoch auch in Backnang der Empfang der SSTV-Bilder problemlos möglich.

Test gelungen, die Hardware funktioniert!

 

B'Sattrac AwardRafflesia SSTV Award

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Expedition 70 - ARISS Xmas Special SSTV Event  - December 2023 - ISS SSTV 27.12. - 30.12.2023

2023 SSTV Holiday Experiment - das diesjährige Jahresende-Event der ARISS

 

ARISS Xmas special SSTV Event 2023Die ARISS veranstaltete zum Jahresende Ihr traditionelles SSTV-Event diesmal unter geänderten technischen Voraussetzungen und begrenzt auf mehrere Flüge über Europa und Australien sowie den Osten der USA und Kanadas.

Nachdem die zuletzt geplanten SSTV-Events der vergangenen Monate über die reguläre Technik aus dem russischen Service-Modul trotz getauschter Hardware wegen anhaltender technischer Probleme nicht durchgeführt werden konnten, erfolgte die Übertragung nunmehr über den ISS Voice Repeater im Columbus-Modul der Internationalen Raumstation mit der Amateuerfunkkennung NA1ISS. Der Repeater wird üblicherweise für bidirektionalen Sprachverkehr verwendet und ermöglicht es Funkamateueren auf der Erdoberfläche die ISS als Repeater zu verwenden um mit anderen Funkamateuren innerhalb des funktechnischen "footprint" der ISS Sprechfunkverbindungen aufzubauen. Der Uplink erfolgt hierbei im 2m-Band auf 145,99 MHz, der Downlink im 70cm-Band auf 437,8 MHz.

 

 

 

Schedule XMAS specialSechs Amateurfunk-Stationen (1x USA, 2x Australien, 3x Europa) wurden in einem Sende-Zeitplan eingetragen und sendeten innerhalb ihrer Slots sozusagen als ARISS-Bodenstationen bei jedem Durchgang eines der insgesamt nur aus zwei Motiven bestehenden Bilder-Serie im SSTV-Format PD120. Insgesamt gab es an den vier Tagen der Veranstaltung weltweit 30 Empfangs-Slots, von denen 14 auf Mitteleuropa entfielen. Die europäischen Uploads wurden von den Stationen SP5LOT (Polen), ON4ISS (Belgien) und IK1SLD (Italien) durchgeführt.

Im Zeitraum der Veranstaltung wurden die restlichen Funkamateure höflich gebeten, während dieser geplanten Durchgänge auf Sprachkontakte über den Repeater zu verzichten, um die Aussendung der Bilder nicht zu stören. Dieser Bitte wurde zum Leidwesen der SSTV-Fans jedoch leider nicht immer entsprochen, sodaß sich auf der ARISS-Galerieseite für dieses Event vergleichsweise nur wenige perfekt empfangene Bilder finden.

 

doppler2sBei der Downlink-Frequenz des Repeaters im 70cm-Band macht sich der Dopplereffekt bereits deutlich bemerkbar sodaß die Frequenzdrift zwischen AOS (aquisition of signal) bzw. LOS (loss of signal) etwa 10kHz gegenüber der Frequenz bei TCA (Time of Closest Approach) beträgt. Eine automatische Nachführung der Frequenz z.B. über GPREDICT ist daher sehr hilfreich - in der Funkgerätesteuerung von GPredict wird hierzu die Einstellung  "ISS / Mode V/U FM Voice-Repeater" gewählt, wodurch die Uplink- und Downlink-Frequenzen automatisch gesetzt sind. Für Funkamateuere, die nicht über eine geeignete Software verfügen, bzw. deren Empfangsgeräte sich nur in festen Schrittweiten einstellen lassen (z.B. Handfunkgeräte) empfiehlt ARISS die manuelle Einstellung der Empfangsfrequenz in 5kHz-Schritten zu bestimmten Zeitpunkten in einem Überflug.

 

Bilderserie ARISS End of Year 2023Die Bilderserie zu dem Jahresende-Event würdigte 40-Jahre Amateurfunk in der bemannten Raumfahrt an Bord von MIR, Space Shuttle und ISS. Das erste Bild der Serie enthielt Weihnachtswünsche in verschiedenen Sprachen und ein Bild mit einem Handfunkgerät des Typs Motorola MX-340 als Bestandteil einer weihnachtlich dekorierten Tafel. Dieses Handfunkgerät ist insofern von Bedeutung, da sich ein Exemplar diesen Typs im Reisegepäck von Astronaut Owen Garriott, Amateurfunk-Rufzeichen W5LFL, auf seinem STS-9-Space-Shuttle-Columbia-Flug vom 28. November bis 8. Dezember 1983 befand. Owen Garriott wurde zum Pionier der Amateurfunkkommunikation aus dem Weltraum als er mit diesem Handfunkgerät In seiner Freizeit an Bord des Shuttles als erster Mensch aus dem Weltraum mit Amateurfunkern am Boden kommunizierte. Owen Garriott verwendete für seine Funkkontakte also keine wie heutzutage üblich besonders zertifizierte Hardware sondern lediglich dieses damals handelsübliches 2m Handfunkgerät  mit 5 Watt Sendeleistung und hielt die Antenne an ein Fester von Spacelab-1. Seine Funkaktivitäten stellten somit auch die erste Möglichkeit für die Öffentlichkeit dar, mithilfe einfacher FM-Empfänger und -Scanner Funksignale direkt aus dem Weltraum zu empfangen.

ARISS SSTV-Award End of Year 2023Bei diesem 2. ARISS - Event des Jahres 2023 wurde wieder ein offizieller Award für den erfolgreichen Empfang mindestens eines der beiden Bilder der Serie ausgelobt. An die Qualität des einzureichenden Bildes wurden keine besonderen Anforderungen gestellt.

 

 

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ARISS-Event - Expedition 63 - ARISS Series 16 - "Satellites", 3.-4. und 6.-8. Oktober 2020

Robot36Award Expedition 63 - ARISS Series 16 Satellites für die Clubstation DK0ANT im Technikforum BacknangARISS SSTVBild Nr. 1 der Serie Award Expedition 63 - ARISS Series 16 Satellites Die Bilder-Serie zum 16. ARISS-Event widmet sich der Entwicklung der Satelliten.  Der ARISS-Award für die Clubstation DK0ANT zeigt ein Bild von "Sputnik 1", dem ersten Satelliten im Orbit, sowie ein Bild von Sergej Pawlowitsch Koroljow, Chefingenier und -Konstrukteur russischer Satelliten und Raumfahrzeuge.

Koroljow war in den 50er Jahren maßgeblich an der Entwicklung der Interkontinentalrakete R7 für die Beförderung von Atomsprengköpfen beteiligt und damit auf der russischen Seite sozusagen der Gegenpart zu dem Deutsch-Amerikaner Wernher von Braun in den Vereinigten Staaten von Amerika.

Die mit dem "Sputnik 1" bestückte Rakete R7 "Semjorka" war am 4. Oktober 1957 von Baikonur/Kasachstan aus gestartet. Der 2. Satellit Sputnik 2 folgte am 3. November 1957  - mit an Bord von Sputnik 2 war die Hündin "Laika".

Nach einem Misserfolg der US-Navy mit einer Vanguard-Rakete flog der erste US-Satellit Explorer 1 - das amerikanische Pendant zum Sputnik 1 - am 31.1.1958 mit der von Wernher von Braun entwickelten Redstone - Rakete ins All und machte damit Wernher von Braun zum US-Nationalhelden - den "Missileman". Der Name Koroljow hingegen wurde in der damaligen UdSSR geheimgehalten, den Ruhm erhielten eher unbeteiligte Offizielle.
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"Expedition 63 - ARISS Series 16 Satellites"SSTV-Bilderserie vom Oktober 2020: "Expedition 63 - ARISS Series 16 Satellites"Die SSTV-Bilderserie "Expedition 63 - ARISS Series 16 Satellites" vom Oktober 2020.

 

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