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Technikforum soll Mitte 2014 eröffnen

Die Stadt findet endlich eine Bleibe für die umfangreiche Sammlung

Stuttgarter Kreiszeitung vom 13.04.2013

Von Martin Tschepe

Stuttgarter Zeitung vom 13. April 2013Was lange währt, wird endlich gut. Diese Worte waren am Donnerstagabend im Backnanger Gemeinderat mehrmals zu hören. Es ging mal wieder um die Zukunft der umfangreichen Techniksammlung, die mehr schlecht als recht in einer maroden Halle in der Mühlstraße lagert. Es ist in der Tat sehr lange her, dass die Kommunalpolitiker die erste Konzeption für ein Technikmuseum verabschiedet haben – fast 25 Jahre, „nahezu eine Generation“, sagte Heinz Franke (SPD). Der Oberbürgermeister Frank Nopper sprach mit Blick auf das nun geplante Technikforum im Gebäude Wilhelmstraße 32 von „einem großen Wurf“. Das sahen alle Stadträte ähnlich, sie stimmten nach einer längeren Debatte für den Vorschlag der Verwaltung. Die Stadt will das ehemalige Produktionsgebäude der Firma Kaelble kaufen und umbauen. Das Haus wurde zuletzt für Schulungen genutzt, es habe „industriellen Charme“, sagte der Leiter des Kulturamts, Martin Schick.

150 Jahre Industriegeschichte

Im neuen Technikforum sollen Exponate aus rund 150 Jahren lokaler Industrie- und Handwerksgeschichte zu sehen sein. Backnang war lange ein bedeutendes Industriezentrum – in der Stadt arbeiteten viele Gerbereien, die Spinnerei Adolff, zudem der Fahrzeughersteller Kaelble sowie Unternehmen aus dem Bereich Nachrichtentechnik. Im neuen Technikforum, das Mitte nächsten Jahres eröffnet werden soll, ist auch eine „Forscherwerkstatt für Kinder“ vorgesehen. Im Technikforum soll es nämlich längst nicht nur darum gehen, die alten Exponate, die eine Schar ehrenamtlicher Mitarbeiter sammelt und wieder aufmöbelt, zu zeigen. Die Freiwilligen würden zwar auch künftig „eine ganz herausragende Rolle spielen“, sagt Axel Burkarth von der Landesstelle für Museumsbetreuung, der an der neuen Konzeption mitgeschrieben hat, entscheidend für den Erfolg sei es aber, dass die neue Einrichtung junge Leute begeistern könne. Es gehe darum, Kinder und Jugendliche an das Thema Technik heranzuführen, so Jürgen Beer und Rüdiger Kieninger vom Förderverein Technikmuseum.

Das Stadtarchiv zieht mit ein

Für den Kauf und den Umbau des Gebäudes in der Wilhelmstraße sind 1,55 Millionen Euro eingeplant. Die alte Halle, in der die Techniksammlung zurzeit untergebracht ist, sowie das Areal drum herum sollen verkauft werden. Das Gelände sei für den Wohnungsbau vorgesehen, sagte Nopper. Zum „großen Wurf“ wird das Projekt laut Nopper auch, weil das Stadtarchiv mit einziehen wird in das Technikforum. So könnten feste Öffnungszeiten garantiert werden, ohne dass neues Personal eingestellt werden müsse. Das Gebäude, in dem das Archiv zurzeit arbeitet, solle ebenfalls verkauft werden. Die Kommune rechnet mit Verkaufserlösen von insgesamt einer Million Euro. Der Förderverein hat für das Technikforum 250 000 Euro fest zugesagt.

Einzig Alfred Bauer (Bürgerforum) äußerte Kritik: Es sei sehr schade, dass die Exponate aus Platzgründen ausgemustert werden müssten, sagte er. Nopper erklärte, dass die Ehrenamtlichen das Konzept unterstützten. Und Burkarth berichtete, dass fast alle Museen ähnliche Probleme mit „der Wachstumsdynamik“ hätten. Es gehe nicht ohne die regelmäßige Ausmusterung von verzichtbaren Gerätschaften.

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