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Restaurierung von historischen Maschinen
Referent: Fritz Hiller, Backnang
Datum: Dienstag, 12. Oktober 2010
Ort: Bürgerhaus Backnang, Fritz-Schweizer-Saal
 

Die "Alten" beherrschen nach wie vor ihr Metier

Restaurierung von historischen Maschinen

Fritz HillerFritz HillerFritz HillerEhrgeiz und Sachverstand schaffen bisweilen schier Unmögliches. Am Beispiel der Restaurierung eines achtzig Jahre alten Motors zeigte Fritz Hiller in einem Vortrag im Bürgerhaus, dass es sich lohnt, historische Maschinen nicht zu verschrotten.


Im Rahmen der Vortragsreihe zur Technikgeschichte des Fördervereins Technikmuseum Backnang e.V. erlebten die gebannten Zuhörer am 12. Oktober bei einem Vortrag von Fritz Hiller, was Ausdauer und Tüftlergeist bewirken können. Man schrieb das Jahr 1928 als Kaelble den stattlichen 8-Zylinder-Reihen-Dieselmotor baute. Die Maschine, die mehr
als eine Tonne wog, tat lange Zeit als Notstromaggregat im Kesselhaus des Unternehmens ihren Dienst. Schließlich fand sie im Fundus der Techniksammlung ihren letzten Platz.


Es gibt viel zu tun - packen wir's an: Probelauf das Kaelble-Achtzylinders während der RestaurierungsphaseEs gibt viel zu tun - packen wir's an: Probelauf das Kaelble-Achtzylinders während der RestaurierungsphaseEs gibt viel zu tun - packen wir's an: Probelauf das Kaelble-Achtzylinders während der RestaurierungsphaseIm Jahre 2004 begann Hiller mit den Mitstreitern Gotthilf Kurz, Helge Thelo, Werner Beutelspacher und Karl Häuser das fast aussichtslose Unternehmen, den festgefressenen Motor wieder zum Leben zu erwecken. In zahlreichen Bildern wurde das bisweilen abenteuerliche Unterfangen der alten Herren festgehalten. Zunächst wurde mit „roher Gewalt“, viel Rostlöser und einer langen Eisenstange die erste Umdrehung geschafft. Weitere Anlassversuche wurden mit Pressluft, was keinen Erfolg hatte, und einem Elektromotor unternommen. Bei dieser Variante konnten aber nur zwei der acht Zylinder betrieben werden.


Die anschließende „Obduktion“ zeigte das Ausmaß der Schäden. Alle Kolbenringe saßen fest, die Zylinderkopfdichtung war gerissen, sämtliche Ventilfedern waren gebrochen und zu allem Überfluss musste der Zylinderkopf geschweißt werden. Die Schäden wurden überwiegend in der eigenen Werkstatt behoben, wo nötig konnte Ersatz beschafft werden und nach einer Reinigung des Kurbelwellengehäuses kam der nächste Anlassversuch. Es klappte auf Anhieb. Zischend und krachend setzte sich das alte Ungetüm in Betrieb.


Nun kamen andere Schäden zum Vorschein. Das Motorgehäuse hatte in der Wasserraumwand mehrere breite Risse. Mit Hilfe von Spezialkleber und Metallschienen konnte alles wieder abgedichtet werden. Nachdem der ebenfalls frostgeschädigte Ölkühler wieder instand gesetzt worden war, wurde ein neuer Startversuch unternommen.


Das Ergebnis kann sich sehen lassen. Nach gut zweijähriger, höchst spannender Arbeit läuft der Motor wieder rund und zuverlässig. Bei den alljährlichen Tagen der Offenen Tür der Techniksammlung ist er eine der dicht umlagerten Ausstellungsstücke – besonders wenn seine Entdecker ihn laufen lassen.

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2010-10-12 Historische Maschinen
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