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Nachrichtentechnik

Hier entsteht eine Sammlung von Bildern, Filmen und Fakten zur Backnanger Nachrichtentechnik

Geschichte des Industriezweigs

eine wechselvolle Geschichte 400Eine wechselvolle GeschichteDas Schaubild zeigt, dass die dynamische Entwicklung der Telekommunikationsindustrie an Backnang nicht vorbei gegangen ist.

1903 erfolgte als Antwort auf die seit 1897 bestehende Marconi Wireless Telegraph and Signal Company (Chelmsford) die Gründung der Gesellschaft für drahtlose Telegraphie m.b.H mit dem Warenzeichen TELEFUNKEN. Die Gesellschafter waren AEG und Siemens & Halske zu je 50%. Im Jahre 1941 ging nach 38 Jahren das Gemeinschaftsunternehmen Telefunken an die AEG.

1947 zieht die AEG in leer stehende Räume der Fritz Häuser AG in Backnang ein. Hier werden zunächst Kühlschränke repariert und bis 1948 Radioapparate gefertigt. 1949 beschließt der AEG Vorstand, die verstreuten Ursprungsbetriebe der Fernmeldetechnik (Oldenburg, Memmingen, Stuttgart) in Backnang zusammen zu führen. Nun gibt es die AEG Fernmeldetechnik (AEG/FT). Am 1. Oktober 1954 wird die AEG Fernmeldetechnik Backnang von der Firma Telefunken, Gesellschaft für drahtlose Telegraphie mbH, einer Tochtergesellschaft der AEG, übernommen. 1963 wurde die Telefunken GmbH in eine Aktiengesellschaft umgewandelt und 1967 mit der AEG zu AEG Telefunken verschmolzen.

Aufgrund wirtschaftlicher Schwierigkeiten der AEG gründete diese 1981 den Backnanger Bereich in die AEG Telefunken Nachrichtentechnik GmbH (ATN) aus. Es wurden je 20% an die Firmen Bosch und Mannesmann und 9% an die Allianz verkauft. 1982 trat die AEG in ein Vergleichsverfahren ein und damit übernahmen die neuen Gesellschafter die ATN komplett. Das Unternehmen wird nun ANT Nachrichtentechnik genannt. 1988 erwirbt Bosch die Mannesmannanteile und 1994 die der Allianz. Bosch ist nun alleiniger Gesellschafter. Das Unternehmen erhält den Namenszusatz ANT Bosch Telecom. Schließlich ordnet die Robert Bosch GmbH ihre gesamten Aktivitäten im Bereich der Telekommunikation neu und wählt hierfür 1995 den Namen Bosch Telecom. Der Backnanger  Bereich verliert den Status einer GmbH, die Aktivitäten werden in sog. Produktbereichen der Bosch Telecom GmbH geführt. Fünf Jahre später trennt sich Bosch von diesen Bereichen durch Verkauf an EADS Astrium (Produktbereich Raumfahrttechnik) und GEC-Marconi in England (Produktbereich Öffentliche Netze bestehend aus Multiplex-, Richtfunk- und Breitbandtechnik).

In Backnang entstehen nun zwei neue Unternehmen, die Marconi Communications GmbH mit rd. 3500 Mitarbeitern und die Tesat Spacecom GmbH mit rd. 800 Mitarbeitern.

2006 verkauft Marconi Communications plc (UK) das weltweite Nachrichtentechnikgeschäft an Ericsson AB Schweden. Der Backnanger Bereich wird in die bereits bestehende Ericsson GmbH in Düsseldorf eingegliedert. Die verbleibenden Service-Aktivitäten von Marconi werden unter dem Namen Telent weitergeführt. Im Jahre 2011 übernimmt die in Neu-Isenburg ansässige Euromicron AG die Telent GmbH. Im Dezember 2019 wird über das Vermögen der Euromicron AG das Insolvenzverfahren eröffnet. Zu Beginn des Jahres 2020 übernimmt die Zech Group SE Bremen die Tochtergesellschaften der Euromicron, damit ist die Telent GmbH nun im Besitz des Bremer Unternehmens.

Der EADS-Konzern ordnet sich 2014 unter dem Namen Airbus neu. Tesat gehört nun zum Unternehmensbereich Defence and Space.

Die Geschichte der Backnanger Nachrichtentechnik ist also eine Nachkriegsgeschichte geprägt vom Aufbau eines deutschlandweiten Nachrichtennetzes für die Deutsche Bundespost / Deutsche Telekom. Die hierfür eingesetzten Systeme decken vor allem den Bereich der Übertragungstechnik ab. Wesentlich für die Wirtschaftlichkeit war eine möglichst effiziente Ausnutzung der Übertragungskanäle. Dies war Aufgabe der Trägerfrequenz- später Multiplextechnik, die durch Bündelung von Sprach- und Datenkanälen möglichst große Nachrichtenmengen auf die Übertragungswege schicken sollte. Die Übertragung selbst konnte auf verschiedene Weise realisiert werden. Richtfunk übertrug die Multiplexsignale mittels Antennen über große Entfernungen (Fernmeldetürme). Fernmeldekabel lösten diese Übertragungsaufgabe in der Erde. Die mit der Richtfunktechnik eng verwandte Raumfahrttechnik nutzte als Relaisstationen Satelliten im Orbit. Neben dieser Kerntechnik von Telefunken und Nachfolgeunternehmen entstanden noch eine Reihe anderer Systeme zur Optimierung nachrichtentechnischer Aufgaben.

 

Exponate Nachrichtentechnik

Museum-Digital.de / Bereich Nachrichtentechnik
Richtfunkgerät FM 12/800

Das Richtfunksystem FM 12/800 kann 4, 12 oder 24 Sprechkreise und eine Dienstverbindung im Frequenzbereich 610-960 MHz bereitstellen. Das übertragbare Basisband reicht von 0,3 bis 116 . . .
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