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AEG-Fabrik für Fernmeldetechnik Backnang

1953

AEG 1953 1 tbDie AEG stellt in einer Broschüre ihre Werke in Westdeutschland vor. In 25 Fabrik-Standorten hat das Unternehmen wieder Fuß gefasst. Einer davon ist Backnang. Berlin Oberschöneweide ist mit dem Kabelwerk Oberspree der Ursprung der Backnanger Nachrichtentechnik. Noch ist von Telefunken keine Rede. Diese Firma ist eine von vielen Beteiligungen des Konzerns.

AEG Backnang swln der Nähe Stuttgarts, im Tale der Murr, liegt das Städtchen Backnang, der heutige Sitz der früher in Berlin-Oberschöneweide beheimateten AEG-Fabrik für Fernmeldetechnik. Schon 1899 stellte die AEG im Kabelwerk Oberspree die ersten Telephon- und Telegraphenkabel her. Die Verwendung der Lieben-Röhre für Verstärkerämter brachte 1912 eine wesentliche Verbesserung des Fernsprechverkehrs. Auch an der Entwicklung der Pupin-Spulen hatte die AEG regen Anteil.

AEG Backnang tbWeitere wichtige Arbeitsgebiete sind: Niederfrequenz-Verstärker, trägerfrequente Leitungsverstärker, Meßgeräte und elektroakustische Einrichtungen sowie Geräte für Telephonie über Hochspannungsleitungen und für Fernwirktechnik. 1947 wurde in Backnang das Arbeitsgebiet der Fernmeldetechnik in altem Umfang wieder aufgenommen. Zu den Fertigungs- und Montagewerkstätten traten zahlreiche Laboratorien, die die Aufnahme auch größerer Entwicklungsarbeiten ermöglichten. Als wesentliche Ergänzung zu dem eigenen Bauprogramm liefert die AEG auf Grund einer Vereinbarung mit der Kabel- und Metallwerke Neumeyer A.G. nunmehr auch wieder Fernsprechkabel aller Art einschließlich moderner Trägerfrequenz- und BreitbandkabeL Die AEG hat somit ihre führende Stellung auch auf dem Gebiet der Fernmeldetechnik wiedergewonnen.

Beteiligungen der AEG

AEB Beteiligungen 1 tbZu den vielfältigen Fertigungsgebieten und Erzeugnissen der AEG-Fabriken treten die der Beteiligungsgesellschaften. Diese ergänzen und erweitern auf einigen Gebieten das Arbeitsprogramm der AEG. Andere Gesellschaften sind für uns als Zulieferanten bedeutsam. Die Verluste durch die entschädigungslose Enteignung aller im Ausland, in Ostberlin und in der Ostzone gelegenen Unternehmen und Betriebe waren groß. Jedoch konnten die in Westberlin und in Westdeutschland verbliebenen Werke, die meist durch Kriegsschäden oder Ausräumung schwer gelitten hatten, in der Zwischenzeit wieder zu voller Leistungsfähigkeit ausgebaut werden. Auf den folgenden Seiten geben wir einen Oberblick über einige der wichtigsten Fabrikationsgesellschaften, an denen wir mit unterschiedlichen Kapitalanteilen beteiligt sind.

 

Telefunken

Beteiligungen 2 AEG tbEin halbes Jahrhundert gehört die Telefunken Gesellschaft für drahtlose Telegraphie mbH., Berlin, zu den Pionieren auf funktechnischem Gebiet. Seit dieser Zeit behauptet das Unternehmen seine führende Stellung auf allen Gebieten dieses Zweiges der Technik, an dessen Aufschwung es maßgeblichen Anteil hatte. Das Gütezeichen für seine Erzeugnisse ist der "Telefunken-Stern".

Heute stellt Telefunken in neu eingerichteten Werken in Berlin, Hannover und Ulm alle Arten von Röhren, Sende- und Empfangsgeräten für Rundfunk, Fernsehen und Nachrichtenverkehr her, daneben elektro-akustische Anlagen und Hochfrequenzgeräte für verschiedene technische Zwecke. Zahllose Sendeanlagen, die Telefunken vollständig entwickelt, gefertigt und montiert hat, strahlen vom Festland und von seegehenden Schiffen die Ätherwellen in den Raum, die den Erdball umspannen.

Von der Allgebrauchs-Glühbirne, mit deren - von Edison geschaffener - Urform die AEG selbst ihre Arbeit begann, bis zu den neuzeitlichen Leuchtstofflampen reicht das Arbeitsgebiet der OSRAM GmbH. KG., Berlin. Die Gesellschaft unterhält wie früher ihre Fabriken in Westberlin und Augsburg. Für im Osten verlorene Werke wurden neue Fertigungsstätten für Lampen in Herbrechtingen und für Glas in Augsburg errichtet.

Kabelwerke Oberspree der Ursprung der Backnanger Nachrichtentechnik

Lebensadern der Welt

Kabelwerke Oberspree tbDie AEG trug der beginnenden Entwicklung zur Großraumwitschaft schon 1897 durch Errichtung eines eigenen Kabelwerkes in Berlin·Oberschöneweide Rechnung. Das Kabelwerk Oberspree und andere, später hinzutretende Industrieunternehmen machten aus dem stillen Dorf am Spreeufer bald eine blühende, dicht bevölkerte Industriestadt. 230000 qm Fläche bedeckten die Anlagen des Kobelwerkes, dem in den 20er Jahren eines der modernsten Kupferwalzwerke der Erde angegliedert wurde. Dicke Kupferbarren, die durch die Walzenstaßen liefen, wurden zu langen, glühenden Schlangen gedehnt.

ln Ziehmaschinen wurden Drähte aller Abmessungen bis zu haardünnen Querschnitten hergestellt. Aus einem der handelsüblichen Kupferbarren konnte ein Feinstdraht gefertigt werden, der den Äquator umspannt hätte. Große Verseilmaschinen verflochten das Rohmaterial zu armdicken Starkstromkabeln, die ebenso wie die Freileitungen für immer größere Obertragungsleistungen und Spannungen entwickelt wurden. Auch Fernsprechkabel aller Art wurden gebaut. Das Kobelwerk entsprach in seiner Größe und Belegschaftszahl etwa der Fabrik Brunnenstraße. Durch das Kriegsende wurde dieses Werk dem Einfluß der AEG entzogen.

 

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