Ehrenamtliche "sparten" mehr als eine Million
Jahrzehntelanger Einsatz für die Sammlung
Backnanger Kreiszeitung vom 07.12.2015, von Ingrid Knack
Den „Bewahrern von Backnangs Industriegeschichte (...) verdanken wir zu allererst dieses Haus“, sagte Jürgen Beer vom Vorstand des Fördervereins Technikmuseum Backnang. In Zahlen ausgedrückt: „Rund 30 Personen arbeiten vier Stunden wöchentlich während etwa 40 Wochen im Jahr und dies 30 Jahre lang zu einem fiktiven bundesdeutschen Mindestlohn von 8,50 Euro. Das ergibt die unglaubliche Summe von weit mehr als einer Million Euro Arbeitslohn. Wir reden hier aber nicht von Mindestlohn-Hilfskräften, sondern von hochklassigen Experten.“
Auch Jürgen Beer selbst gehört genauso wie sein Fördervereins-Vorstandskollege Rüdiger Kieninger zu den Ehrenamtlichen. OB Dr. Frank Nopper: „Sie haben deutlich mehr als 350000 Euro an Geld- und Sachspenden für diesen Zweck erworben.“ Vor wenigen Tagen hat deshalb der Gemeinderat beschlossen, den beiden Herren die Backnanger Kanne zu verleihen. Die Verleihung findet beim Neujahrsempfang statt.
Bei der symbolischen Schlüsselübergabe hatte Architekt Manfred Orlowski noch ein besonderes Geschenk für die Stadt im Gepäck: Ein Originalschild der Direktion der Firma Adolff.
In seiner Zeit als Kulturamtsleiter setzte sich Klaus Erlekamm stark für die Techniksammlung ein. Wie Heinz Wollenhaupt, einst zweiter Vorsitzender des Heimat- und Kunstvereins, erzählte, war Erlekamm immer ein guter Partner, „sonst wäre das alles nicht gegangen“. Und er erinnerte daran, dass es Gustav Burgel gewesen sei, von dem die Initialzündung für eine Techniksammlung ausgegangen sei. Wollenhaupt selbst hatte auf Basis einer Studie von Christian Glass, später Leiter des Donauschwäbischen Zentralmuseums Ulm, ein Konzept für eine Techniksammlung erarbeitet. Lange Jahre kümmerte er sich zudem um die Nachrichtentechnik der Sammlung.