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Kryptologie, Die Geheimnisse der Verschlüsselung von der Antike bis heute
Referent: Fritz Hofmann, Backnang
Datum: Mittwoch, 27. Juli 2011
Ort: Bürgerhaus Backnang, Fritz-Schweizer-Saal
 

Von Geheimcodes und ihren Entschlüsslern

Fritz HofmannFritz HofmannFritz HofmannGeheimnisse werde er nicht lüften, wohl aber Verfahren erläutern, die Geheimnisse auch geheim halten. Dieses seit jeher angestrebte Ziel beim Austausch von Informationen, hat im Laufe der Zeit gewaltige Verbesserungen erfahren.

Mit der Entwicklung der Zivilisation, dem Entstehen von Hochkulturen in denen Schriften geschaffen wurden, von Stadtstaaten und Großreichen, gewann die Geheimhaltung von Informationen und ihre sichere Übermittlung zwischen Absender und Empfänger immer größere Bedeutung, vor allem dort, wo Belange eines Staates tangiert wurden. Von der Skytale von Sparta, ein um einen Stab gewickelter Papierstreifen und der Caesar-Verschlüsselung, bei der das Alphabet um drei Buchstaben verschoben wird, sahen die fast 100 Zuhörer auch historische Beispiele von Geheimhaltungsmethoden. Erst mit der Entwicklung neuer kryptographischer Verfahren, dem Einsatz von Softwarelösungen und der Verbreitung von modernen Informationssystemen, insbesondere des Internets, gab es Bestrebungen, Verschlüsselungstechniken im öffentlichen und privaten Bereich einzusetzen. Das wurde wiederum staatlicherseits oft nicht gern gesehen. Die Besorgnis war, dass eine allgemeine Anwendung von Verschlüsselungstechniken, die Arbeit der Sicherheitsbehörden wie Polizei oder Verfassungsschutz erschweren würde. Wo Geheimnisse existieren, gibt es natürlich auch die Bestrebung von Unbefugten, in den Besitz dieser Geheimnisse zu kommen. Eine Möglichkeit ist die so genannte Kryptoanalyse. Sie hat das Ziel, Schwachstellen eines Verschlüsselungsverfahrens aufzudecken und den  Verschlüsselungscode zu knacken.

EnigmaDie Kryptoanalyse ist so alt wie die Entwicklung von Verschlüsselungsverfahren selbst. Die Geschichte der Kryptologie liest sich wie ein Wettlauf zwischen den Entwicklern von kryptographischen Systemen, die immer komplexere Verfahren entwickelten und den Kryptoanalytikern, den Codebrechern, die mit immer ausgefeilteren Verfahren unter Einsatz aller technischen Möglichkeiten versuchten, diese Verfahren zu brechen. Eines der  berühmtesten Beispiel ist das Brechen des ENIGMA- Verschlüsselungssystems. Die ENIGMA ist ein Verschlüsselungsgerät, das im zweiten Weltkrieg von Deutschland für die Kommunikation in den Streitkräften eingesetzt wurde. In England ist es gelungen, mit Hilfe von Rechenmaschinen und der Kenntnis des Grundprinzips der ENIGMA, verschlüsselte deutsche Funknachrichten zu entziffern. Die Beschreibung verschiedener Verschlüsselungsverfahren, ihre Stärken und Schwächen, war Gegenstand ausführlicher Schilderung. Ein Überblick realisierter Verschlüsselungssysteme rundete die Darstellung  ab. Hofmann erinnerte in seinem detailreichen Vortrag daran, dass von 1956 bis 2009 ausgehend von Telefunken, Backnang ein Zentrum der Entwicklung von Kryptosystemen in Deutschland war. Heute wird dieses Geschäftsfeld in einem anderen Unternehmen in der Region weitergeführt.


In Zeiten der digitalen Informationsverarbeitung kann sich niemand der Verschlüsselungsproblematik entziehen: E-Government, E-Banking, Internetgeschäfte, E-Mails, Geldkarten, Pay-TV, die Liste lässt sich beliebig verlängern. Alle diese Informationen können abgegriffen und missbraucht werden. Nur eine ausgeklügelte Kryptologie sorgt für die gebotene Sicherheit.

2011-07-27 Kryptologie
2011-07-27 Kryptologie

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